Aus meinem Recherche-Stapel:
"Die Angst vor dem Glück" von Dr. Rainer Tschechne
Das Buch hat zum Glück gerade noch gefehlt, denn gem. Klappentext finde ich darin den Schlüssel, mit dem mein Glück in Zukunft ungehindert zu mir durchdringen kann – zumindest aber lerne ich, die Weichen meines Lebens in Richtung Glück zu stellen. Soweit meine begründete Erwartung.
„Warum wir uns selbst im Weg stehen" lautet der Untertitel und gerne lasse ich mir von Dr. Tschechne sehr ausführlich erklären, wie unser Glücks-Verhinderungs-Programm funktioniert. Aber wann endlich folgt das „Schlüssel-Erlebnis“?
Nach etlichen, Trance auslösenden Wiederholungen, dass die Gewohnheit stärker ist als der bewusste Willen (was im Umkehrschluss bedeutet, dass
jegliche Anstrengung für eine Veränderung zwangsweise ins Leere läuft, wozu also noch dieses Buch?), stolpere ich kurz vor Ende über den lang herbeigesehnten Lösungsvorschlag – zum Glück hatte
ich grad keine Angst davor. Aber in die knappe, mit einem einzelnen Wort zusammenfassbaren Lösung auch noch Eigenwerbung unterzubringen, finde ich schon recht dreist.
Auch Struktur und Schreibstil des Buches sind, vorsichtig ausgedrückt, nicht „meine Sache“: die Satzgestaltung ist umständlich, an einigen Stellen
herrscht ein vortragsähnlicher Ton vor, was nicht wundert, beachtet man die Autoreninfo, in der zu lesen ist, dass der Autor entsprechende Seminare gibt. Ebenso wirken die „absichtlich und zur
Auflockerung“ eingefügten Atmosphäre-Szenen aufgesetzt und zogen mich aus dem Lesefluss.
Fazit: Mager; interessantes Thema schlecht umgesetzt – was auf meiner persönlichen Bewertungsskala nur einen Stern bringt.
Buchdetails: Herbig 2003, Sonderauflage von 2012, ISBN 978-3-7766-5030-3, 228 Seiten (ohne Anhang).