Lässt sich ein Monster zähmen?


 

Aus meinem Recherche-Stapel:

 

 

Das Monster, die Hoffnung und ich“  von Sally Brampton  

 

 

 

 

 

Die Autorin erzählt in einen nüchtern-emotionalen Stil und in lockerer Abfolge, wie eine schwere und behandlungsresistente Depression von ihr Besitz ergriff und nie wieder losließ. Dabei lässt Sally Brampton kein Detail aus und berichtet offen von ihren Therapien, von den Aufenthalten in der Psychiatrie, der Alkoholsucht und von ihren Selbstmordversuchen. Ihre Erzählung spickt sie mit zahlreichen Informationen, die aus diesem berührenden Buch eine Lektüre des Begreifens macht und bei Nichtbetroffenen für ein (neues?) Verständnis dieses Leidens sorgen.

 

Der Untertitel des Buches, „Wie ich meine Depression besiegte“, lässt hoffen und ich freute mich, dass Sally Brampton nach jahrelanger Odyssee endlich einen Weg aus der Depression gefunden zu haben schien. Erst nach der Lektüre des Buches erfuhr ich, dass die Autorin den Kampf gegen die Depression letztendlich doch verloren hat und einige Jahre nach der Buchveröffentlichung Selbstmord beging. Ich war sehr erschüttert zu lesen, dass auch sie einem Rückfall erlegen war. Nun könne man behaupten, das Buch hätte somit seine Relevanz verloren, doch m.E. mindert Sally Bramptons Suizid seinen Wert nicht im Geringsten, zeigt es doch gerade dadurch nur allzu deutlich auf wie schwer es ist dieser Krankheit Herr zu werden.

 

Fazit: bewegend und lehrreich

Buchdetails: Bastei Lübbe 2009, ISBN 978-3-404616534